Die erste Staffel empfand ich noch als relativ nahe an den Büchern. Die paar Auszüge aus der 2. Staffel hingegen nicht. Wo in der 1. Staffel sehr viele Charaktere aus den Büchern dargestellt wurden (mit der Hure aus Winterfell wurde sogar ein Charakter ausgebaut, der im Buch kaum nennenswert ist), hatte ich das Gefühl, dass man in Staffel 2 stark mit dem Rotstift gearbeitet hat.
Wo sind die Reeds, die Bran nach Norden führen? Warum wird Theon von seinen eigenen Leuten niedergestreckt, statt dass man den Verrat der Boltons deutlich macht, wie er in den Büchern geschieht? Mit Staffel 2 hat man sich einfach von einigen grundlegenden Dingen verabschiedet, die in den Büchern immens wichtig für die Handlung sind. Dafür werden aber unnötige Szenen eingebaut, wie die Würgeaktion von Stannis an Melisandre, die in den Büchern überhaupt nicht vorkommt. Die Befreiung der Boltons aus Harrenhal fand auch nicht statt. Stattdessen verschafft Jaquen den Lümmeln um Arya einen Weg zur Flucht. Kleinfinger zeigt sich Sansa persönlich als Retter, weil man Dontos ausgespart hat. Im Buch "bezahlt" Kleinfinger Dontos mit einem Armbrusthagel, was seinem Charakter viel mehr entspricht. Wann wurden Daenerys Drachen im Buch gestohlen?
Mich hat aber am meisten abgefuckt, dass sie Tyrion einen roten Striemen über das Gesicht gezogen haben, statt ihm die halbe Nase zu nehmen, und er sich dann tatsächlich selbst als "Monster" bezeichnet. Wie lächerlich war die Szene, bitte? Ist doch heutzutage nicht mehr so schwierig eine halbe Nase darzustellen, oder?
Das Traurige daran ist, dass ich den Großteil der 2. Staffel nicht gesehen habe und trotzdem so viele Negativbeispiele aufzählen kann, wobei ich noch nicht einmal alle genannt habe.
